Unser Blick bleibt allerdings nicht auf bildende Kunst beschränkt. Wir erweitern ihn auf Literatur, Musik, Wissenschaft, Technik, Industrie, Architektur, Konsumwelt, Raumplanung, Militär. Das heisst, das Thema des Seriellen weist in unseren Augen nicht nur auf ein zentrales Merkmal der Kreativität hin, es bietet sich als Schlüsselphänomen unseres Zeitalters an; begegnen wir doch der Serialität auf den beiden heute zentralen Forschungsgebieten der Computerwissenschaften und Künstlichen Intelligenz wie auch der Biologie und der Gentechnologie. Und so wie das Serielle den Bereich des Künstlichen mit dem Bereich des Natürlichen verknüpft, so sucht unser Buchprojekt disziplinübergreifend nach Zusammenhängen. Wir bieten freilich keine «Theorie» an, wir legen das Gewicht auf das einsichtig Exemplarische, das heisst, die «Theorie» sollte sich im besten Fall am Beispiel zeigen, ganz nach dem Motto von Goethe: «Kein Phänomen erklärt sich an und aus sich selbst; nur viele, zusammen überschaut, methodisch geordnet, geben zuletzt etwas, das für Theorie gelten könnte» (Maximen und Reflexionen,1230). In diesem Sinn verstehen wir das Projekt sozusagen als Initiator zum Weiterschauen, zum seriellen Schauen, zwischen den Disziplinen hindurch.
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